Der H2ochschwab und sein Wasser

Große Niederschlagsmengen (bis zu 2000 mm jährlich) sind die Basis des Wasserschatzes im Hochschwab. Tief unter den Felsen im Karst beziehungsweise im Schotter verbirgt sich dieser Wasserschatz  – reines klares Trinkwasser.  Dolinen, Schächte, Klüfte und Spalten leiten das Regen- und Schmelzwasser in das Innere des Berges, den ein gigantisches Gefäßsystem aus unterirdischen Wasseradern und Seen durchzieht.

Die nordseitigen Wasservorkommen des Hochschwabs sind seit mehr als 100 Jahren wichtig für die Versorgung der Bundeshauptstadt Wien. Seit 1993 wird Trinkwasser aus den südlichen Wasservorkommen zur teilweisen Versorgung von steirischen Gemeinden, vorwiegend der Landeshauptstadt Graz, genutzt. An der Südseite des Hochschwabs wurden in der Eiszeit riesige Schotterhalden abgelagert. Für das Karstwasser, das hier einströmt, wirkt dieser Schotter als Speicher und Filter. In der Tiefe des Schotters vollzieht sich eine  geheimnisvolle Wandlung. Das Grundwasser umspült das Gestein, nimmt dabei die wertvollen und lebenswichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente auf und wird so wertvolles Trinkwasser. Bis das Wasser diesen Schotterkörper durchströmt hat, vergehen zumeist zwei bis vier Jahre.

Ein Schotterkörper, in dem sich die Brunnen der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H. befinden, liegt zu Füßen des Berges, am Ursprung des St. Ilgener Tales und ist ein riesiger Grundwasserkörper, dessen jährliche Grundwassererneuerung bis 40 Millionen m³  beträgt. Hier beginnt auch die lange Reise des Wassers (jährlich 6,3 Mio. m³) durch die 78 km lange Trinkwassertransportleitung der ZWHS. Der Großteil des unterirdischen Wasserschatzes fließt über die Oberflächengewässer Richtung Süden weiter.

Ein einzigartiger Naturraum mit seiner spezifischen Ausstattung – Morphologie, Geologie, Boden, Klima, Vegetation und vieles mehr – bildet die Basis für die hervorragende Qualität des Trinkwassers vom Hochschwab. Unter Einsatz von hohem technischen Aufwand gelangt dieses Wasser ursprünglich unverändert, als Trinkwasser in unsere Städte und Haushalte.